Funktionsbezogene Elektrokonstruktion
Juli 20, 2020Anschluss des externen Schutzleiters
Oktober 15, 2020Kapitel 5.3.5 Ausgenommene Stromkreise
Für einen Schaltschrank, der nach der DIN IEC 60204-1 (elektrische Ausrüstung von Maschinen) gebaut wird, muss eine Netztrenneinrichtung (z.B. Hauptschalter) vorgesehen werden. Es gibt aber Anwendungen, die eine dauerhafte Spannungsversorgung für den Betrieb benötigen. Für diesen Fall dürfen „ausgenommene Stromkreise“ für den Abgriff vor Hauptschalter mit vorgesehen werden. Es werden dem Konstrukteur in der IEC 60204-1 aber bestimmte Regeln dazu mit an die Hand gegeben:
Die folgenden Stromkreise dürfen vor Hauptschalter abgegriffen werden:
- Beleuchtungsstromkreise, die für den Service Betrieb nötig sind (Beispiel:Schaltschrankbeleuchtungen, Serviceleuchten an der Maschine, usw. …)
- Stecker und Steckdosen, die für den Anschluss von Reparatur- und Instandhaltungswerkzeugen vorgesehen sind.
Hinweis: Stromkreise und Steckdosen mit einem Nennstrom nicht größer als 20A müssen durch einen FI-Schutzschalter mit mindesten 30mA Bemessungsdifferenzstrom geschützt sein (Kapitel 15.1)! Vorsicht auch bei der Verwendung von allstromsensitiven FI-Schutzschaltern. Wenn mehrere RCD’s in Reihe geschaltet werden, muss der allstromsensitive Schutzschalter der letzte Teilnehmer sein! Ansonsten ist keine richtige Schutzfunktion gegeben.
Achten Sie bitte ebenfalls darauf, dass Sie bei einer Querschnittsverjüngung (Beispiel Abgriff an der Hauptschalterzuleitung mit Hilfsleiteranschlussklemmen) die nachfolgende Absicherung nicht weiter als 3 Meter (Leiterlänge) vom Hauptschalter entfernt platzieren (7.2.8 Anordnung von Überstromschutzeinrichtungen).
Wie handhabt ihr diese Regelungen für ausgenommene Stromkreise bei euch im Unternehmen? Habt ihr noch zusätzliche Vorkehrungen getroffen?
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